Kultusministerin Julia Willie Hamburg zeichnet das Projekt „Schicksale jüdischer Familien in Goslar zur Zeit des Nationalsozialismus“ mit dem Schülerfriedenspreis (3. Platz) aus. Die Schülergruppe entwickelte eine Stadtführung, um andere Jugendliche für das Leid der jüdischen Familien zur Zeit des Nationalsozialismus zu sensibilisieren. Auch ein eigener Audioguide wurde entwickelt, vorgetragen von 18 Schülerinnen und Schülern, die an das Unrecht erinnern, das jüdische Bürgerinnen und Bürger in Goslar erleiden mussten. Es folgten weitere Gedenkveranstaltungen sowie die Ausstellung „Kinder im Holocaust“ und schließlich die Verlegung von 13 Stolpersteinen. Die Jury begrüßte im Rahmen ihrer Entscheidung das vorbildliche Engagement gegen das Vergessen und für Verständigung, Friedensarbeit und Menschenrechte.
Kultusministerin Julia Willie Hamburg hat am Vormittag des 14.11.2023 im Gästehaus der Niedersächsischen Landesregierung in Hannover die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger des Schülerfriedenspreises und des Zivilcouragepreises ausgezeichnet. Nach einer kurzen Präsentation der Projekte überreichte die Ministerin den anwesenden Gruppen ihre Urkunden.
Hamburg ging in ihrer Rede auch auf die aktuellen Kriege in der Ukraine sowie im Nahen Osten ein: „Als Kultusministerin setze ich mich dafür ein, dass unsere niedersächsischen Schulen Orte lebendiger Demokratie und des guten Miteinanders sind, gerade vor dem Hintergrund der vielen Konflikte und Kriege, die uns seit geraumer Zeit beschäftigen und berühren. Der brutale Angriffskrieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine dauert nun schon bald zwei Jahre. Der schreckliche Terrorangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel stellt eine gewaltige Zäsur dar und ist auch an Schulen ein großes Thema. Gerade angesichts dieser und anderer politischer Ereignisse und Entwicklungen halte ich es für besonders wichtig, deutliche Zeichen für Frieden, Verständigung und Solidarität zu setzen. Und genau das haben Sie und habt Ihr getan.“
„Schülerinnen und Schüler, die sich so engagiert für Demokratie und Toleranz einsetzen, wie die preisgekrönten Projekte zeigen, verdienen öffentliche Anerkennung – gerade jetzt, wo Kriege Europa und die Welt erschüttern“, sagt Nicole Bornemann, Geschäftsführerin der Westermann Service und Beratung GmbH. „Der Schülerfriedenspreis ist in diesem Jahr wichtiger denn je, deshalb unterstützt Westermann ihn wieder sehr gern.“
Mit der Verleihung des Schülerfriedenspreises sowie des Zivilcouragepreises würdigt Niedersachsen bereits seit 1993 – in der Regel jährlich – Schulen bzw. schulische Projekte, die
- dem friedlichen Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Sprache, Kultur und Religion, der Völkerverständigung und dem interkulturellen Dialog,
- der Auseinandersetzung mit allen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und der Vorbeugung von Gewalt,
- der Förderung demokratischer Haltungen und Werte dienen (u.a. Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Verantwortung und Solidarität),
- Ideen für eine zukunftsfähige demokratische und ökologisch-sozial nachhaltige Gesellschaft entwickeln und entfalten,
- der Aufarbeitung von Terrorherrschaft und Diktatur im Sinne eines Erinnerns für die Zukunft,
- sowie dem Abbau von Vorurteilen und dem Einsatz für Zivilcourage und der Förderung des ehrenamtlichen Engagements
dienen.
Die zu verleihenden Preise sind mit einer Gesamtsumme in Höhe von 7000 Euro aus den Mitteln der Politischen Bildung dotiert. Eine Jury – bestehend aus Vertreterinnen des Ministeriums, des Institutes für Politikwissenschaften der Leibniz Universität Hannover, Schülerinnen und Schülern sowie einer Lehrkraft – hat die Preisträger ermittelt.
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