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Sonderpädagogische Förderung im inklusiven Unterricht:

Unterstützungsbedarf: Lernen

Sonderpädagogischer Unterstützungsbedarf im Bereich Lernen ist bei Kindern und Jugendlichen gegeben, deren Lern- und Leistungsentwicklung so erheblich eingeschränkt ist und von der Altersnorm abweicht, dass sie auch mit zusätzlichen Hilfen nicht den schulischen Anforderungen entsprechen. Die Defizite bei der Bewältigung von intellektuellen Leistungsanforderungen müssen umfänglich, schwerwiegend und anhaltend sein. Dabei ist die gesamte intellektuelle Entwicklung beeinträchtigt.  Hierbei ist eine Abgrenzung gegenüber einer Teilleistungsstörung (wie z. B. Legasthenie, Dyskalkulie, ADS, auditive Wahrnehmungsstörung etc.) unerlässlich.

Schüler mit Unterstützungsbedarf im Bereich Lernen werden im integrativen Unterricht ZIELDIFFERENT beschult, d. h. die Wissensvermittlung erfolgt im Rahmen eines kompetenzorientierten Unterrichts in Anlehnung an die Kerncurricula der Hauptschule unter Berücksichtigung der individuellen Lernvoraussetzungen bzw. Lernfortschritte. Die Schüler mit Unterstützungsbedarf im Bereich Lernen erhalten differenziertes Lernmaterial, daneben leiten sich die Unterrichts- und Entwicklungsziele aus ihren individuellen Förderplänen ab. Die Ziele werden deutlich langsamer erreicht.

Durch die zieldifferente Beschulung innerhalb der inklusiven Schule ergibt sich eine unterschiedliche Leistungsbewertung. In jedem Lernentwicklungsbericht bzw. Zeugnis muss auf die zieldifferente Beschulung hingewiesen werden. Im inklusiven Unterricht können Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen nach der 9. Klasse den Förderschulabschluss erwerben, bzw. nach der 10. Klasse den Hauptschulabschluss. Dabei bleibt der Unterstützungsbedarf Lernen erhalten, es sei denn es wird ein Aufhebungsverfahren eingeleitet.

Ziel ist die Teilnahme des Schülers mit Unterstützungsbedarf Lernen am regulären Unterricht unter Berücksichtigung der jeweiligen differenzierten Lerninhalte sowie der individuellen Förderziele.  

(Empfehlungen des Niedersächsischen Bildungsservers -  www.nibis.de)

Mobile Hightech-Ausstellung in der Adolf-Grimme-Gesamtschulej: Im InnoTruck entdecken Jugendliche die Technologien der Zukunft

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Auf Einladung der Fachbereichsleiterin Naturwissenschaften, Sabine Rehse, besuchten zwei Wissenschaftler mit dem doppelstöckigen Ausstellungsfahrzeug „InnoTruck“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) am 21. und 22. April 2022 die Okeraner Gesamtschule.

Wo liegt der Unterschied zwischen einer Erfindung und einer Innovation? Wie wird aus einer Idee ein erfolgreiches Produkt? Welche Bedeutung haben naturwissenschaftlich-technische Errungenschaften für unseren Alltag? Antworten auf diese und andere spannende Fragen erarbeiteten die Jugendlichen zunächst mit Molekularwissenschaftler Dr. Frank Kraus.

Anschließend führte der Mikrobiologe Dr. Peter Stoffels die Schülergruppen durch die Ausstellung des InnoTrucks. Zunächst zeigte er am Beispiel eines kollaborativen Roboters, wie die Zusammenarbeit von Menschen und Maschinen in Zukunft aussehen könnte. Beispiele aus dem Bereich Mobilität führten vor Augen, wie die Verkehrswende gelingen kann. Hierzu setzten sich die Jugendlichen u. a. mit Wasserstoff-Autos und der dafür notwendigen Gewinnung und Speicherung von grünem Wasserstoff auseinander. Medizintechnische Exponate demonstrierten den Fortschritt in der Gesundheitsforschung: Die Organe aus dem 3D-Drucker oder die „Spritze ohne Nadel“, welche Wirkstoffe unter Druck in Form winziger Partikel schmerzfrei in die oberste Hautschicht verabreicht, ließen die Schüler*innen staunen.

Cochlea-Implantat: Mit Licht besser hören

Dr. Peter Stoffels erklärte den Schülerinnen, wie das neuartige Cochlea- Implantat gegen Schwerhörigkeit funktioniert, welches auf der Stimulation des Hörnervs durch Licht basiert. Beim Sehen werden bestimmte Eiweißstoffe – die Opsine – in den Sinneszellen der Netzhaut durch Licht dazu angeregt, über den Sehnerv einen elektrischen Impuls an das Gehirn zu übertragen. Doch wie macht man Hörnerven „sehend“? Hier kommt die junge Disziplin der Optogenetik ins Spiel: Mit Hilfe gentechnischer Methoden wird die Erbinformation eines besonders geeigneten Opsins in den Hörnerv eingebracht, so dass er nun ebenfalls dieses Opsin ausbildet und auf Licht anspricht.

Sensortextil: schlaue Textilien für gefährliche Einsätze

Insbesondere die Jugendfeuerwehrmitglieder unter der Schülerschaft waren begeistert von der besonderen Feuerwehrjacke, die mittels textiler Sensoren und Elektroden nicht nur die Vitalfunktionen der Rettungskräfte erfasst, sondern auch die Umgebungsbedingungen wie Schadgase und Ereignisse wie einen Sturz. Die Antenne zur Funkanbindung ist ebenfalls in die Jacke integriert. Ein in der Kleidung integriertes Ortungssystem ermöglicht das schnelle Auffinden von in Not geratenen Einsatzkräften.

Berufsorientierung mal anders

Insgesamt konnten 12 verschiedene Klassen und Kurse der Jahrgänge 7 bis 12 der AGG den InnoTruck besuchen. In der spannenden und anschaulichen Mitmach-Ausstellung konnten die Schüler*innen erfahren, wie sie mit einer Ausbildung oder einem Studium im „MINT-Bereich“ (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zur Lösung wichtiger Zukunftsaufgaben wie z. B. dem Klimawandel oder der Therapie von Krankheiten beitragen können.

Sabine Rehse, Fachbereichsleitung Naturwissenschaften/ www.innotruck.de