Internationale Wahlbeobachterin Rita Taphorn zu Gast in der AGG
Friedensreferentin Rita Taphorn ist Expertin in internationaler Entwicklungskooperation im Bereich Demokratisierung, Regierungsführung und Gleichstellung. Sie verfügt über 19 Jahre Erfahrung in mehr als 25 Ländern. Beauftragt durch das Auswärtige Amt/ Zentrum für Internationale Friedenseinsätze (ZIF) oder durch Direktanstellungen bei OSZE, UN und EU ist sie u.a. als Expertin in Wahlbeobachtung aktiv: z.B. in Ukraine, Georgien, Honduras, Venezuela, Nicaragua, Nord Mazedonien, Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Afghanistan, Ländern des Südpazifiks.
In einem Schülerworkshop am Friedensprojekttag der AGG erarbeitete Frau Taphorn mit jeder 9. Klasse, wie freie und faire Wahlen die Demokratie fördern und zur Friedenskonsolidierung beitragen, während Zweifel am fairen Wahlprozess die Demokratie als Staatsform diskreditieren und konflikteskalierend und destabilisierend wirken können. Die Vereinten Nationen, die Europäische Union und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) haben Standards für Wahlintegrität formuliert und entsenden Internationale Wahlbeobachter, um deren Einhaltung zu fördern. Mit interaktiven Übungen erschlossen sich die Jugendlichen diese internationalen Standards einer Wahl. Durch ihre anschaulichen Erlebnisberichte vermittelte Frau Taphorn den Schüler*innen die Aufgaben und Wichtigkeit von Wahlbeobachter*innen.
Frau Taphorn berichtete ausführlich von ihrer Wahlbeobachtungsmission 2019 in der Ukraine, bei der sie auch die Wahl des Präsidenten Selenskyj miterlebte. Sie stellte die Wahl in der Ukraine und die letzte Wahl des Präsidenten Putin in Russland gegenüber, wobei den Schüler*innen deutlich wurde, dass die internationalen Standards der Wahlintegrität in Russland nicht eingehalten wurden (z. B. Umgang mit Opposition). Gleichzeitig erarbeitete sie gemeinsam mit den Schüler*innen die Gründe für den aktuellen Krieg in der Ukraine.
Finanziell gefördert wurde das Projekt durch das Programm „Demokratie leben“ des Jugendforums im Landkreis Goslar. Die Koordinatorinnen Stefanie Hausdörfer und Gaby Drost waren ebenfalls zu Gast.NDR-Journalist Marco Heuer zu Gast in der AGG
Über das Programm „Journalismus macht Schule“ bekam die Klasse 9a am Friedensprojekttag die Möglichkeit, den NDR-Journalisten Marco Heuer zu Gast zu haben.
Beim NDR berichtet Marco Heuer hauptsächlich für die Fernsehsendung „Hallo Niedersachsen“. Dabei arbeitet er vor allem in der tagesaktuellen Berichterstattung und in der Landespolitik. Zunächst erarbeitete Marco Heuer mit den Schüler*innen die Qualitätskriterien einer Nachrichtensendung. Anhand seines aktuellen Fernsehbeitrages „Außenministerin Baerbock besucht Flüchtlingsnotunterkunft in Hannover“ vermittelte er den Schüler*innen sehr anschaulich die Arbeitsschritte von der Idee bis zum fertigen Fernsehbeitrag. Im Gespräch mit den Schüler*innen machte Marco Heuer auch die notwendige Sensibilität bei seinen Dreharbeiten mit den Geflüchteten deutlich.
Ausgehend vom Zitat „Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst“ setzten sich die Jugendlichen mit Fake News in Bezug auf die Berichterstattung über den Ukraine-Krieg auseinander. In dem kurzweiligen Workshop wurde das Thema jedoch sehr vielschichtig betrachtet: Welche Arten von Fake News gibt es? Warum sind Fake News gefährlich? Welche Ziele verfolgen die Verfasser*innen? Wie erkenne ich Fake News? Der Workshop gab spannende Einblicke in die Welt des Journalismus und hat die Medien-, Informations- und Nachrichtenkompetenz der Schüler*innen deutlich gefördert.